Der Marathonlauf vom Beller Feld zum Landrat nach Detmold

Am 07. Juli lief Eric van Heijden, vierfacher Finalist des Iron Man, vom Beller Feld nach Detmold, um dem Landrat die Botschaft großer Gefahr für Mensch und Natur zu überbringen.

Sehen Sie hier dieses außergewöhnliche Ereignis in Bildern:

Unser Läufer Eric van der Heijden
Starthelfer am Beller Feld
Vorbei an der Beller Kapelle
Empfangskomitee am Kreishaus
Warten auf den Landrat
Der Läufer hat seine Botschaft vorgetragen und die Papyrusrolle übergeben.

Unser Marathonläufer trägt dem Landrat diese Botschaft vor:

„Herr Landrat, Jeff Bezos und sein Amazonkonzern bedrohen die Dörfer Wöbbel und Belle, von wo ich gelaufen komme, um Euch, Herrn Landrat, um Beistand und Unterstützung zu bitten!
Wie einst Athen, so sind nun wir in Gefahr! Wie Pheidippides die Spartaner anrief, so rufen wir nun Sie, Herr Landrat, um Rettung an.
Die Perser bedrohten Athen. Vor mehr als 2 ½ tausend Jahren war es jedoch nur die Stadt Athen, die in Gefahr schwebte. Nun ist es die ganze Region, das Land und darüber hinaus eigentlich die ganze Welt. Amazon greift nach der Welt.
Wir, die Aktionsgruppe Beller Feld – Kein Platz für Amazon -, und damit ich, der neuzeitliche Marathonläufer, leisten seit über 1 Jahr Widerstand. Wir finden kein Gehör bei den Ratsmitgliedern in Horn und tragen deshalb die Kunde von unserem ungleichen Kampf zu Ihnen, Herr Landrat. Wir fordern Sie auf all, Ihren Einfluss geltend zu machen, das gigantische Großprojekt Amazon in Bad Meinberg-Belle und damit die Zerstörung von 50 Hektar besten Ackerbodens zu verhindern. Der Kreis Lippe befindet sich im selbst erklärten Klimanotstand. Sorgen Sie dafür, dass der Kreis dem gerecht wird, dem Folge trägt und den unökologischen und klimaschädlichen Konzern Amazon in seine Schranken weist. Lassen Sie Lippe zu einer Beispielregion werden für all die Orte, nach denen Jeff Bezos greift.
Setzen Sie ein Zeichen, Herr Dr. Lehmann! Stoppen Sie die Ratsmitglieder in Horn, damit ich, wie einst Phedippides, zu guter Letzt die Kunde bringen kann: Wir haben gesiegt! Das Beller Feld ist gerettet!“

Diskussion mit dem Landrat
Nachbereitung des Gesprächs mit dem Landrat.

Fazit:

Der Marathonlauf vom Beller Feld zum Kreishaus Detmold war für alle Beteiligten ein tolles Erlebnis. Der Lauf wurde von Bürgerinnen und Bürgern wohlwollend begleitet.
Der Landrat machte noch mal deutlich, dass der Kreis aufgrund der Planungshoheit der Kommunen, eine hinreichend korrekte Bebauungsplanung nicht stoppen kann. Genau diese korrekte Bebauungsplanung konnte der Stadtrat von Horn-Bad Meinberg allerdings bisher nicht vorlegen. Aus diesem Grund hat der Kreis die Planung nicht passieren lassen.

Marathonlauf vom Beller Feld zum Landrat nach Detmold am 07.07.2021

Eric van der Heijden, 4-facher Iron Man-Finalist läuft am Mittwoch, 07.07.2021, vom geplanten Amazon-Bauplatz in Bad Meinberg-Belle, dem sog. Beller Feld, nach Detmold zum Kreishaus. Als Veranstaltung der Aktionsgruppe Beller Feld –Kein Platz für Amazon- soll so in Anlehnung an den historischen Marathonlauf des Pheidippides, 490 v.Chr., die Nachricht von großer Gefahr an den Landrat Herrn Dr. Lehmann getragen werden.

Die Aktionsgruppe möchte auf diesem Wege klarstellen, dass noch nichts entschieden ist und die Gefahr noch abzuwenden ist. Hierzu bittet sie den Landrat um Unterstützung. Starttreffpunkt ist um 14.00 Uhr auf dem Beller Feld (Bushaltestelle Industriepark Lippe). Eric van der Heijden beginnt seinen Lauf um 14.30 Uhr und wird um 16.30 Uhr das Kreishaus erreichen, wo ihn der Landrat empfangen wird. Wer Eric v. d. Heijden bei seinem Lauf begleiten möchte, laufend oder mit dem Fahrrad, ist dazu eingeladen.

Alle Unterstützer, Sympathisanten und Pressevertreter mögen sich ab 16.00 Uhr am Kreishaus Haupteingang, Felix-Fechenbach-Straße 5, einfinden.

Aktionsgruppe Beller Feld – Kein Platz für Amazon –

Amazon verhindern – hier und überall!

Nachrichtensperre zu Amazon im Beller Feld? Die Stadt Horn-Bad Meinberg übt sich im Schweigen!

Die Aktionsgruppe Beller Feld – Kein Platz für Amazon – gab am 01.07.2021 eine Presse-Erklärung heraus zum aktuellen Stand der Auseinandersetzung um die Ansiedelung von Amazon auf dem Beller Feld.
Seit einigen Wochen häuften sich die Nachfragen von Bürgerinnen und Bürgern. „Ist das Beller Feld jetzt an Amazon verkauft?“ „Security und Flatterbänder sind weg – rollen jetzt die Bagger?“ „Warum erfahren wir von der Stadt nichts?“
Die Presse-Erklärung endet mit den Worten: „Nichts ist entschieden! Die Stadt hat kein gültiges Artenschutzkonzept. Die Stadt hat keine Ausgleichsflächen für den Artenschutz. Die Stadt hat ein mangelhaftes Umweltgutachten. Die Stadt hat keinen rechtskräftigen Bebauungsplan. Unser Kampf geht weiter! Gegen Flächenfraß, Umwelt- und Klimaschädigung. Gegen die Gefährdung der Gesundheit der Menschen durch Amazon“.

Wenn Sie erfahren wollen, wie die Aktionsgruppe zu dieser Bewertung kommt, lesen Sie bitte hier die vollständige Presse-Erklärung.

Begegnung der dritten Art im Beller Feld

Erst jetzt erreichte uns der Erlebnisbericht eines Bürgers aus Wöbbel, der uns fassungslos machte. Wir geben seinen Text aus der E-Mail vom 01.07.2021 ohne Änderung wieder:

„Wie schnell sich gewohnte Dinge ändern können mußte ich im Frühjahr 2021 erfahren, als ich mit unserem Hund eine meiner üblichen Feierabendrunden durch die „Beller Felder“ machte.
Wie üblich ging ich von Wöbbel aus kommend den asphaltierten Wirtschaftsweg in Richtung Belle/Industriegebiet. Ich bog hinter der Ostwestfalenstraßenbrücke den ersten Feldweg links ab, um zu der unterhalb der Felder gelegenen Wiese zu gelangen.
Mir waren weder Verbotsschilder noch Zäune aufgefallen, nur die Stäbe mit den landschaftsverschandelnden Flatterbändern überall auf den Feldern.
Nachdem ich ca 10-15 Minuten mit dem Hund Frisbee gespielt hatte, ging ich weiter Richtung OW-Unterführung. Dort wurde ich von einem Mann abgefangen, der mir bereits bei vorigen Spaziergängen aufgefallen war, da er mit seinem PKW auf den Feld-, bzw Wirtschaftswegen herumfuhr.
Er wies sich als Security-Mitarbeiter der Fa Amazon aus, und erklärte mir ich hätte gerade eine Straftat begangen, indem ich quer über das Feld gelaufen sei. Auf meinen Einwand, daß ich nur über vorhandene Wege gegangen sei, und für mich nicht ersichtlich gewesen war das es sich um ein Firmengelände handle, ging er nicht ein! Desweiteren habe er die Polizei alarmiert, und untersagte mir, unter Androhung körperlicher Gewalt, weiterzugehen.
Um die Situation nicht weiter eskalieren zu lassen blieb ich vor Ort, und rief nun meinerseits die Polizei an, da ich mich ernsthaft bedroht und genötigt fühlte.
Bei Eintreffen der Polizei wurde ich darauf hingewiesen, daß ich widerrechtlich ein fremdes Grundstück betreten hätte, und das als Hausfriedensbruch ausgelegt werden könne.
Auf meine Einwände bezüglich fehlender Schilder und mangelnder Erkennbarkeit eines Firmengeländes wurde nicht eingegangen.
Auch das ich am Weitergehen auf aggressive Art gehindert wurde schien für die Beamten korrekt zu sein!
Nach längerer Diskussion wurde ich mündlich verwarnt, und durfte weitergehen.
Seit 27 Jahren wohne ich nun in Wöbbel, war es gewohnt jederzeit mit Familie und Hund durch die Felder zu streifen, und hatte weder Ärger mit Landwirten, noch mußte ich mich je rechtfertigen. – Das scheint nun vorbei zu sein!“

Es fällt schwer zu ertragen, dass es in einem Rechtsstaat ungesühnt zu einem solchen Vorgang gekommen ist. Auf jeden Fall ist das ein weiterer Grund, gegen Amazon zu kämpfen – im Beller Feld und anderswo!