In der nordhessischen Gemeinde Neu-Eichenberg haben überwiegend junge Menschen in einer fast zweijährigen Besetzung einer Ackerfläche die Ansiedelung von einem Logistikzentrum verhindert.
Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren starteten Umweltschützer die Besetzung indem sie Hütten und Zelte auf dem Acker errichteten. Die Aktivisten begannen Gemüse anzubauen und eine Infrastruktur zu entwickeln. Die Besetzung richtete sich gegen die Politik des Stadtrats, die landwirtschaftliche Fläche einem 80 ha großen Logistikzentrum zu opfern. Dieser Plan wurde von der Dietz AG verfolgt. Die Besetzerinnen und Besetzer wurden zunehmend von der Bevölkerung unterstützt. Es entwickelte sich eine alternatives Dorfleben auf der besetzten Ackerfläche mit vielen kreativen Beiträgen und Ereignissen.
Den ersten Erfolg hatten die Umweltschützer im Januar 2020, als sich die Dietz AG wegen der unkalkulierbaren Folgen der Besetzung zurückzog.
Anlässlich der hessischen Kommunalwahl im März 2021 gründete sich aus dem Widerstand eine Wählergruppe „Miteinander für Neu-Eichenberg“ (MfNEB). Zur völligen Überraschung der etablierten Parteien erhielt diese Gruppe 36 % der Stimmen, wurde stärkste Kraft im Gemeinderat und erreichte mit den Grünen und den Linken eine Mehrheit im Rat. Die Zerstörungspläne für 80 ha Ackerboden waren damit vom Tisch.
Ein großartiger Erfolg – das gibt Hoffnung!
Sie können in den verlinkten Artikeln der taz die Meilensteine dieses Kampfes verfolgen: taz vom 10.05.2019 ,
taz vom 17.05.2020 , taz vom 21.03.2021