Mahnwache in der Detmolder Fußgängerzone am 20.01.2024

am letzten Samstag haben wir wieder eine Mahnwache „Stoppt Amazon“ in Detmold abgehalten. Wie schon im vergangenen Jahr bauten wir unseren Infostand in der Fußgängerzone Lange Straße/Rosenthal auf. Leider war kein Traktorgespann verfügbar. Gleichwohl erhielten wir viel Aufmerksamkeit.

Verblüffend war, dass das Thema Amazon, Beller Feld und die durch Amazon verursachten Zerstörungen und Beschädigungen von Mensch und Natur mittlerweile so stark im Bewusstsein vieler Passant*innen angekommen sind. Beim Verteilen unserer Flyer blieben trotz der Kälte viele Menschen stehen und diskutierten mit uns. Manche versuchten sogar, uns von der Schädlichkeit Amazons zu überzeugen. Viele wussten, welche Probleme Amazon weltweit geschuldet sind und warum Amazon so sehr weltweit in der Kritik steht: Steuervermeidung, Datenmissbrauch, Umweltschäden, Kartellrechtsverstöße, Machtdemonstrationen gegen Regierungen, rigide Disziplinierung der Beschäftigten u. a. m.

immer wieder gute Diskussionen

Natürlich wollten viele wissen, wie denn unser Widerstand noch Erfolg haben könnte, da das Logistikzentrum doch schon im Rohbau fertig sei. Wir konnten erklären, dass das Eilverfahren gegen die Baugenehmigung beim Oberverwaltungsgericht in Münster zur Entscheidung ansteht – die jetzt schon mehrere Monate auf sich warten lässt. Unter Eilverfahren hatten wir uns auch etwas anderes vorgestellt. Dagegen ist bekannt, dass die Normenkontrollanträge gegen den Bebauungsplan durchaus meist zwei bis drei Jahre beim Oberverwaltungsgericht anhängig sind. Allerdings wurde uns von Juristen mehrmals versichert, dass es dem Gericht egal sei, wieweit eine Baumaßnahme bis zum Urteil fortgeschritten ist. Wenn das Gericht zum Ergebnis kommt, dass der Bebauungsplan schwere Fehler aufweist, wird er ungültig. Dann ruhen die Baumaßnahmen bzw. das Logistikzentrum, sollte es schon in Betrieb sein.

Viele Menschen wünschten uns Kraft und Durchhaltevermögen, um Amazon auf dem Beller Feld stoppen zu können. Und einige waren so konsequent, dass sie tatsächlich unsere Spendendose bedachten.

Wir werden weitere Mahnwachen veranstalten! 

Spenden! Spenden! Spenden!

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

die Aktionsgruppe Beller Feld „Kein Platz für Amazon“ hat an dem Verwaltungsgericht Minden ein Eilverfahren gegen die Baugenehmigung begonnen und beim Oberverwaltungsgericht Münster einen Antrag für eine Normenkontrolle des Bebauungsplans eingereicht.

Beide Verfahren sind aussichtsreich und geeignet den Bau des Logistikzentrums zu verhindern. Die Verfahren werden von einer sehr erfolgreichen und engagierten Rechtsanwältin geführt.

Die Crux: Solche Verfahren sind sehr teuer!
Wir benötigen dringend größere finanzielle Mittel.
Wir kämpfen einen Kampf wie David gegen Goliath.
Es ist auch der Kampf aller Bürgerinnen und Bürger, die sich gegen Zerstörung der Natur und Gefährdung der Menschen wehren.

Unsere große Bitte: Unterstützen Sie diesen Kampf mit Ihrer Spende!

Nach dem ersten Spendenaufruf haben uns ganz schön viele Bürgerinnen und Bürger mit einer Spende unterstützt. Das ist wunderbar und wir sind ihnen sehr dankbar. Die Aktionsgruppe erfährt auf vielen Wegen regen Zuspruch und bei jeder Mittwochs-Mahnwache in Horn immer wieder ein „Weiter so!“ oder „Haltet durch!“ Das tut gut!

Jetzt gilt:
Ihre Spende ist die Voraussetzung für unseren gemeinsamen Erfolg!

Die Spendenkonten finden Sie auf der Webseite oben unter „Spenden“.

Vielen Dank – in großer Hoffnung!
Die Aktionsgruppe Beller Feld „Kein Platz für Amazon“

Unerträglicher Lärm von der Amazon Baustelle

Auch nachts hören viele Bürgerinnen und Bürger die Rammen von der Baustelle – obwohl die Rammen zu der Zeit ihre Arbeit schon eingestellt haben. Das Rammgeräusch geht nicht mehr aus dem Kopf. Und das geht seit November 2022 so. Ein Bürger aus Wöbbel und einer aus Belle haben Strafanzeigen gestellt; es geht um die Gesundheitsgefährdung aufgrund der psychoakustischen Belastung durch die monotonen dauerhaften Geräusche.

Seit Wochen leiden viele Bürgerinnen und Bürger unter dem nervtötenden Lärm, der von der Amazon-Baustelle ausgeht – und das jeden Tag von morgens bis abends. Der Lärm wird von mehreren großen Rammen verursacht und hört sich an wie das Klopfen gigantischer Schmiedehämmer. Das ständige Klopfen der Rammen ist unterschiedlich laut (je nach Untergrund) und ist bis nach Schwalenberg, Tintrup und natürlich in Belle und Wöbbel zu hören. Um das Baufeld herum, wackelt der Boden. Die Rammen treiben Betonsäulen in den Baugrund. Ohne diese Grundbefestigung, könnte auf dem Beller Feld überhaupt nicht gebaut werden.

eine der Rammen

Während der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Liegenschaften (ASL) am 24. November hat der „Wirtschaftsförderer“ Krentz dem Ausschuss berichtet, dass es Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern wegen des Lärms gebe. Krentz geht davon aus, dass diese Rammen noch „mehrere Wochen, wenn nicht Monate“, im Einsatz sind. Er kündigte an, dass der Zustand von zwei direkten Nachbarhäusern demnächst von Bausachverständigen dokumentiert werden soll, um später feststellen zu können, ob die Häuser durch die Erschütterungen Schaden genommen haben. Die Gleichgültigkeit der Stadt gegenüber der Belastung der Bürgerinnen und Bürger ist hanebüchen.

Mitglieder der Aktionsgruppe Beller Feld – Kein Platz für Amazon – werden immer wieder von empörten Bürgerinnen und Bürgern angerufen. Einige sprachen schon davon Strafanzeige zu stellen, da sie ihre Gesundheit gefährdet sehen.

Auf jeden Fall ist es wichtig, dass bei der Stadt viele Anrufe und Beschwerden eingehen. Ebenso sollten Sie beim Kreis Lippe Ihre Beschwerden anbringen. Der Kreis hat schließlich die Baugenehmigung erteilt. Auch der Kreis muss hören, was er mit der Baugenehmigung angerichtet hat.

Im Bericht der LZ vom 24.11.22 ist unsere Pressemitteilung verarbeitet worden. Allerdings hat der Redakteur auch noch eine Erklärung von Amazon zu dem Baulärm angehängt. Der letzte Satz sagt alles über die feindliche Gesinnung von Amazon aus: „Man wolle niemanden verärgern und sei an einem partnerschaftlichen Verhältnis interessiert, werde aber Sachbeschädigungen konsequent der Polizei melden und Anzeige erstatten“.

Liebe Bürgerinnen und Bürger, jetzt wissen Sie, was Amazon von Ihnen hält und erwartet und droht schon mal ganz „fürsorglich“ mit Polizei und Justiz.

Eine kleine gute Nachricht: Amazons Börsenwert fällt um mehr als 200 Milliarden US-Dollar

Im ersten Quartal 2022 zeigte der Amazon-Konzern eine für ihn ganz außergewöhnliche Entwicklung. Es entstand ein Nettoverlust von 3,8 Milliarden US-Dollar. Die Aktie brach um 14% ein; der Börsenwert sank an einem Tag um 200 Milliarden auf 1260 Milliarden US-Dollar. Es wird berichtet, dass die nächsten Monate ebenfalls nicht allzu rosig werden. Als Ursache werden Inflation und Probleme in den Lieferketten genannt.

Lesen Sie den Bericht vom 02.05.2022 im Amazon-Watchblog.

Jeff Bezos kokettiert mit dem Niedergang von Amazon

Das Internet-Journal „Business Insider“ für Wirtschaft und Politik berichtete schon im Dezember 2019 über mehrere Äußerungen Jeff Bezos zum erwarteten Niedergang von Amazon. Der Bericht wurde jetzt erneut geprüft und aktualisiert.

„’Amazon wird pleitegehen‘: Wie Jeff Bezos erklärt, dass der Tod von Amazon unausweichlich ist“, erfahren Sie hier.

Laut Artikel sieht Bezos die Lebensdauer großer Unternehmen wie Amazon eher bei 30 Jahren plus als bei 100 Jahren plus. Und er hofft, dass er noch vor seinem Unternehmen das Zeitliche segnet.

Diese Hoffnung können wir nicht teilen. Der 30. Geburtstag von Amazon ist im Jahr 2024.

Amazon in den USA: Mitarbeiter werden durch Roboter ersetzt. Künstliche Intelligenz kündigt automatisch

Bereits am 14.05.2019 berichtet die größte „Handelszeitung“ der Schweiz über den Stand der Robotik von Amazon. Die Schlussfolgerung der Zeitschrift lautet: „Die Mitarbeiter in den Lagerhäusern werden wohl bald ersetzt“. Zu dem Zeitpunkt war zunächst geplant in den 50 Fulfilment-Centern jeweils zwei Verpackungs-Roboter einzusetzen, wodurch 1300 Angestellte entlassen werden. Durch den Einsatz von Software der Künstlichen Intelligenz (KI) werden Mitarbeiter ermittelt, die ihre Produktionsziele nicht erreichen; ihnen wird durch diese Software automatisch gekündigt.

Die Kosten für die Roboter sollen sich in weniger als zwei Jahren amortisieren.

Als unsere Aktionsgruppe Beller Feld – Kein Platz für Amazon – die Stadtpolitiker mehrmals darauf hinwies, dass auch in Deutschland mit dem Ersatz menschlicher Arbeitskraft durch Verpackungsroboter in einigen Jahren zu rechnen sei, wurden wir ignoriert oder belächelt. Nebenbei: die Kündigung per KI gibt es heute schon in Deutschland.

Wenn Sie den Artikel in der Handelszeitung nachlesen möchten – bitte sehr!

Seid nicht gleichgültig! – Empört euch!

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

am 07.12.2021 findet um 18:00 Uhr im Kurtheater in Horn-Bad Meinberg eine Bürgerinformationsveranstaltung anlässlich der erneuten Offenlegung des Bebauungsplans Be 10 „Industriegebiet Lippe“ statt. In dieser Veranstaltung dürfen auch die Bürger aus Wöbbel Fragen stellen und Position beziehen. Und am 09.12.2021 folgt die Stadtratssitzung ebenfalls um 18:00 Uhr im Kurtheater. Hier steht der Bebauungsplan auf der Tagesordnung. Es gibt eine Einwohnerfragestunde. Zuletzt hatte der Bürgermeister den Wöbbeler Bürgern untersagt, Fragen zu stellen!

Wir können davon ausgehen, dass der Stadtrat das Hohelied Amazons singen wird.

Dem Stadtrat wurde bei seinem Besuch in Oelde gezeigt, dass Arbeiten bei Amazon geradezu paradiesisch ist. Dies den Kritikern von Amazon vorhalten zu können, ist der wahre Grund für die Kaffeefahrt nach Oelde ins Logistikzentrum von Amazon. Die Presse hat das sehr breit dargestellt. Dass Amazon ein Meister im Feiern seiner Großartigkeit ist, hätte der Stadtrat an dem Umgang des Konzerns mit öffentlicher Kritik erkennen können. Aber das interessiert die Stadtpolitiker nicht. 

Umwelt- und Klimaschutz, Erhalt wertvoller Agrarflächen, Schutz bedrohter Arten, Schutz der Wöbbeler Einwohner vor der steigenden Hochwassergefahr  durch die Versiegelung des Beller Felds, Schutz der Ortsbevölkerungen vor Verkehrslärm, Feinstaubbelastung und Unfallgefahren, weltweite Kritik am Geschäftsgebaren Amazons und der Behandlung der Beschäftigten – nichts interessiert die Mehrheit der Politiker in Horn-Bad Meinberg.

Bürgerinnen und Bürger –

Seid nicht gleichgültig! Empört euch!

Nachrichtensperre zu Amazon im Beller Feld? Die Stadt Horn-Bad Meinberg übt sich im Schweigen!

Die Aktionsgruppe Beller Feld – Kein Platz für Amazon – gab am 01.07.2021 eine Presse-Erklärung heraus zum aktuellen Stand der Auseinandersetzung um die Ansiedelung von Amazon auf dem Beller Feld.
Seit einigen Wochen häuften sich die Nachfragen von Bürgerinnen und Bürgern. „Ist das Beller Feld jetzt an Amazon verkauft?“ „Security und Flatterbänder sind weg – rollen jetzt die Bagger?“ „Warum erfahren wir von der Stadt nichts?“
Die Presse-Erklärung endet mit den Worten: „Nichts ist entschieden! Die Stadt hat kein gültiges Artenschutzkonzept. Die Stadt hat keine Ausgleichsflächen für den Artenschutz. Die Stadt hat ein mangelhaftes Umweltgutachten. Die Stadt hat keinen rechtskräftigen Bebauungsplan. Unser Kampf geht weiter! Gegen Flächenfraß, Umwelt- und Klimaschädigung. Gegen die Gefährdung der Gesundheit der Menschen durch Amazon“.

Wenn Sie erfahren wollen, wie die Aktionsgruppe zu dieser Bewertung kommt, lesen Sie bitte hier die vollständige Presse-Erklärung.

Begegnung der dritten Art im Beller Feld

Erst jetzt erreichte uns der Erlebnisbericht eines Bürgers aus Wöbbel, der uns fassungslos machte. Wir geben seinen Text aus der E-Mail vom 01.07.2021 ohne Änderung wieder:

„Wie schnell sich gewohnte Dinge ändern können mußte ich im Frühjahr 2021 erfahren, als ich mit unserem Hund eine meiner üblichen Feierabendrunden durch die „Beller Felder“ machte.
Wie üblich ging ich von Wöbbel aus kommend den asphaltierten Wirtschaftsweg in Richtung Belle/Industriegebiet. Ich bog hinter der Ostwestfalenstraßenbrücke den ersten Feldweg links ab, um zu der unterhalb der Felder gelegenen Wiese zu gelangen.
Mir waren weder Verbotsschilder noch Zäune aufgefallen, nur die Stäbe mit den landschaftsverschandelnden Flatterbändern überall auf den Feldern.
Nachdem ich ca 10-15 Minuten mit dem Hund Frisbee gespielt hatte, ging ich weiter Richtung OW-Unterführung. Dort wurde ich von einem Mann abgefangen, der mir bereits bei vorigen Spaziergängen aufgefallen war, da er mit seinem PKW auf den Feld-, bzw Wirtschaftswegen herumfuhr.
Er wies sich als Security-Mitarbeiter der Fa Amazon aus, und erklärte mir ich hätte gerade eine Straftat begangen, indem ich quer über das Feld gelaufen sei. Auf meinen Einwand, daß ich nur über vorhandene Wege gegangen sei, und für mich nicht ersichtlich gewesen war das es sich um ein Firmengelände handle, ging er nicht ein! Desweiteren habe er die Polizei alarmiert, und untersagte mir, unter Androhung körperlicher Gewalt, weiterzugehen.
Um die Situation nicht weiter eskalieren zu lassen blieb ich vor Ort, und rief nun meinerseits die Polizei an, da ich mich ernsthaft bedroht und genötigt fühlte.
Bei Eintreffen der Polizei wurde ich darauf hingewiesen, daß ich widerrechtlich ein fremdes Grundstück betreten hätte, und das als Hausfriedensbruch ausgelegt werden könne.
Auf meine Einwände bezüglich fehlender Schilder und mangelnder Erkennbarkeit eines Firmengeländes wurde nicht eingegangen.
Auch das ich am Weitergehen auf aggressive Art gehindert wurde schien für die Beamten korrekt zu sein!
Nach längerer Diskussion wurde ich mündlich verwarnt, und durfte weitergehen.
Seit 27 Jahren wohne ich nun in Wöbbel, war es gewohnt jederzeit mit Familie und Hund durch die Felder zu streifen, und hatte weder Ärger mit Landwirten, noch mußte ich mich je rechtfertigen. – Das scheint nun vorbei zu sein!“

Es fällt schwer zu ertragen, dass es in einem Rechtsstaat ungesühnt zu einem solchen Vorgang gekommen ist. Auf jeden Fall ist das ein weiterer Grund, gegen Amazon zu kämpfen – im Beller Feld und anderswo!