Datenschutz-Verfahren gegen Amazon

Niedersachsens Landesbeauftragte für Datenschutz hat Amazon am Standort Winsen (Logistikzentrum) untersagt, Teile einer zentralen Software weiter zu nutzen. Da die Software von Amazon bundesweit eingesetzt wird, kann das Verbot eine Signalwirkung für alle Bundesländer haben. Amazon will gegen den Bescheid Klage erheben. Am 01.12.2020 berichtet Panorama auf tagesschau.de über das Verfahren und die Hintergründe. Nach Auskunft der Datenschutzbeauftragten ist es Amazon damit verboten, „‚ununterbrochen jeweils aktuelle und minutengenaue Quantitäts- und Qualitätsleistungsdaten ihrer Beschäftigten zu erheben und diese zu nutzen'“.
Den Bericht auf tagesschau.de finden Sie hier.

Wie Amazon diese Daten erfasst und nutzt, hatte Panorama bereits am 15.10.2020 gesendet. Amazon setzt die abhängig Beschäftigten einem ständig steigenden Leistungsdruck aus, indem selbst die geringsten Zeiten von Inaktivität geahndet werden. Dabei geht es um die Pause, die um eine Minute überzogen wurde, kleine Überschreitungen von vorgegebenen Bearbeitungszeiten und selbst die Verrichtung der Notdurft wird zeitlich beanstandet. Wir haben die Sendung unter „Höllentage bei Amazon“ vorgestellt. Die Folgen sind körperlicher und seelischer Streß und Angst um den Arbeitsplatz. Dass Amazon-Betriebe Krankenstände bis zu 20 % haben sollen, verwundert nicht.